Dienstag, 8. Januar 2013

Früchte über Früchte!

Zur Erinnerung an alle Menschen der nördlichen Erdhalbkugel die gerade in der kalten Jahreszeit stecken: In Paraguay ist gerade HOCHSOMMER, es ist brütend heiß und es gibt Früchte ohne Ende! Da ich das Privileg habe in der Psychiatrie zu arbeiten kann ich Uuuuuuunmengen an Obst gerade essen. Wir haben nämlich auf unserem Gelände Sternfrüchte, Mburucuyá, Guajava und viele Mangobäume.

Zum Schließen von möglichen Bildungslücken hier ein kleiner Exkurs in die Pflanzenkunde : D

Alle vier Früchte wachsen an Bäumen.



Die Sternfrucht (auf spanisch: la carambola) ist eher nicht so mein Ding. Aber zwischendurch auch mal ganz gut als Abwechslung zu essen.



Bisher kannte ich nur den Saft der Maracuja (spanisch oder vll auch guaraní: Mburucuyá). Aber die Frucht so direkt gelöffelt schmeckt auch super lecker. Ist zwar etwas sauer und viele mögen sie nicht, aber für mich hat sie nen ganz eigenen Geschmack der so besonders ist, dass ich es schon wieder gut finde.



Die Gaujava (ausgesprochen: guatschawa) hab ich erst hier in Paraguay kennengelernt. Ich finde die Farbkombination von diesem hellgrün mit rot/rosa einfach mega! Und da man sie einfach vom Baum pflücken kann und direkt mit Schale und alles isst ein guter und gesunder Snack zwischendurch : )


Bei der 4. Frucht gibt es zwei verschiedene Sorten. Zum einen die kleinen gelben Mangos, und dann die großes leckeren Mangos : D

leckeeeeeeeer : )

der kleine Bruder ^ ^


Die kleinen mag ich ehrlich gesagt nicht so. Die gibt es hier auch an jeder Straßenecke. Die liegen wirklich auf der Straße und man muss aufpassen dass wo man hin tritt. Ansonsten kann es sein, dass man auf der matschigen Frucht ausrutscht. Die großen Mangos sind die die wir auch manchma in Deutschland haben. Die verkaufen wir auch in der Chacra und schmecken einfach ultra lecker! Auf jeden Fall besser als in Deutschland und ja einfach so gut, dass ich mich tagsüber fast nur davon ernähr : D Es ist zwar ne ziemlich schmierige Angelegenheit sie zu schälen und hinterher hat man auch sehr klebrige Finger, aber das lohnt sich : )


Freitag, 4. Januar 2013

paraguayscher Humor

Ein Gespräch von heute :

Auf der Arbeit kommt das Thema Korruption auf. Sagt eine Voluntarin :  " Ich hab gestern gehört, dass Paraguay das zweit-korrupteste Land auf der Welt ist ."  Dazu meint ein Paraguayer nur :  " JA, und weißt du auch warum es nur das zweit-korrupteste Land der Welt ist? Weil es dem korruptesten Land Geld zahlt . "

(zur Info: Paraguay steht auf einer Liste von 101 korrupten Ländern an Stelle 95. Deutschland nimmt allerdings auch nur Platz 14 ein.)

Donnerstag, 3. Januar 2013

Weihnachten in Paraguay

Weihnachten muss still und besinnlich sein. Abends am 24. liegt Schnee und die ganze Familie versammelt sich um zusammen gemütlich Heilig Abend zu verbringen. Es wird gemeinsam gegessen und Geschichten ausgetauscht. Draußen ist es dunkel und in den Häusern verbreitet der liebevoll geschmückte Weihnachtsbaum eine gemütliche Atmosphäre. Seine Kerzen leuchten glanzvoll im Raum, die Kinder packen ihre Geschenke aus und freuen sich daran. Im Hintergrund klingt leise "Stille Nacht, heilige Nacht".

So stellt man sich traditionell eine deutsche Weihnacht vor. Hier in Paraguay ist das ganz anders...zumindest hab ich es anders erlebt.



Mein Weihnachten - also der 24.12. - hat erstmal gar nicht so weihnachtlich begonnen. Das Zimmer musste noch geputzt werden und dann war ich auch mal wieder dran mit Flur sauber machen. Also erstmal putzen. Nachmittags haben wir dann unser Abendessen vorbereitet. Ich hab nämlich Heilig Abend gemeinsam mit 3 weiteren Freiwilligen im CD verbracht. Dina, Tabea, Fufu und ich haben uns ein Raclettgerät ausgeliehen und haben uns so etwas deutsche Stimmung nach Paraguay geholt. Aber zunächst sind wir in die Kirche gegangen. Eigentlich dachten wir, dass der Gottesdienst um halb 7 anfängt und dass es ein normaler Weihnachts-Gottesdienst sein wird. Tja..falsch gedacht. Das Programm hat erst um halb 8 angefangen (wir waren also eine Stunde zu früh dort!) und es war eine Musicalaufführung zur Weihnachtsgeschichte. Hammer schön und ein bisschen wie Adonia. Da hab ich mich gleich sehr wohl gefühlt : )
Danach ging's zum Raclettessen. Hammer lecker! Und falls noch jemand etwas möchte - wir haben noch übrig! : D Das war wirklich richtig schön, weil auf dem Gelände wo normalerweise 30 - 50 Leute rumspringen an diesem Abend nur wir vier waren. Da konnten wir die Ruhe und den extra für uns von den cocineras geschmückten Aufenthaltsraum richtig genießen.
Nach dem Hauptgang war Bescherung angesagt. Zum einen hatten wir uns alle gegenseitig ne Kleinigkeit vorbereitet, aber zum anderen durfte ich auch endlich das Päckchen von Zuhause öffnen!! Danke, danke, danke! Es sind alles Sachen, die ich hier sehr gut gebrauchen kann. Und das 'Special' das direkt oben drauf lag ist echt der Wahnsinn! Ich könnte dich tausendfach dafür drücken! : D Leider ist die Schokolade zerschmolzen und geplatzt und auch die Shampooflasche etwas ausgelaufen. Deshalb hab ich bei den Karten meine ganze Kreativität gebraucht um die Schrift lesen zu können. Aber ich hab bei allem was sinnvolles rausgelesen : )

beim Geschenkeauspacken


Dann war auch schon fast Mitternacht. Und um Mitternacht merkt man den größten Unterschied von paraguayischem zu deutschem Weihnachten. In Paraguay gibt's FEUERWERK! Ziemlich viele Raketen und unzählige 'bombas' (Böller) werden in den Himmel geschossen und spätestens dann ist es vorbei mit der besinnlichen Stimmung.
Nachdem wir das Schauspiel noch etwas auf uns haben wirken lassen, sind wir zum Nachtisch übergegangen: Schokofondue!
Mit vollgestopftem Magen und ganz viel Coca intus konnten wir natürlich noch nicht direkt ins Bett gehen - deshalb haben wir unsere überschüssige Energie noch zum Kreidemalen genutzt : D  Ja manchmal kommt eben doch noch das Kind in mir zum Vorschein : )
Den Film den wir danach noch angefangen haben, haben wir leider nicht mehr ganz fertig geschaut..aber um 4 Uhr war dann einfach mal Schicht im Schacht. Am nächsten Tag wollten wir ja auch noch was unternehmen...

Am 25. - der einzigste Weihnachtsfeiertag übrigens in PY - waren wir bei einer Familie eingeladen. Die hat uns spontan am Abend vorher noch eingeladen. Außerdem haben 2 deutsch Jungs schon Heilig Abend mit ihnen gefeiert. Wir wurden also um halb 1 abgeholt und dann ging's zu 7. in einem 5sitzer Mercedes zum Haus der Familie. Das war wirklich supi! Ein Garten mit Pool (bei knappen 40° auch echt nötig!), der ganzen Familie und wir mittendrin. Die haben keinen großen Terz drum gemacht, dass wir da waren. Wir waren einfach wie selbstverständlich mit dabei - sind einfach so 'mitgelaufen'. Volleyballspielen im Pool, chilln, quatschen - einfach den freien Tag genießen. Es kamen auch immer mal wieder Leute dazu - Verwandte oder auch nur Freunde - die kurz da waren und dann wieder gingen. Es war einfach schön mal raus zu kommen aus den CD - Mauern und das 'normale' Leben in Paraguay kennen zu lernen. Auch wenn's immer ein jonglieren zwischen drei Sprachen ist - spanisch, guaraní und deutsch.
Anschließend sind wir dann noch weiter in die CFA (centro familiar de adoracion). Das ist die größte Gemeinde hier in Asunción und ich glaub auch in ganz Paraguay. Die 'Kirche' war mehr ein Theater mit mega Bühne und drei verschiedenen Ebenen für die Besucher. Die Gemeinde ist sehr charismatisch. An dem Abend haben wir davon allerdings nichts bemerkt, weil wir dort waren um uns das Musical 'José y Maria' (ja, i.wie war dieses Weihnachten von Musicaln geprägt : D) anzuschauen. Das war wirklich nochmal richtig gut und hochprofessionell - sogar mit echtem Jesuskind!
Um 10 hatten wir dann so mega Hunger, dass wir noch schnell nen Lomito (hamburgerähnlich) essen wollten. Das 'schnell' hat sich dann eine Stunde hingezogen, weil die von der Bude unsere Bestellung vergessen haben und uns ca ne dreiviertel Stunde haben warten lassen.

unser CD-Weihnachtsbaum + Krippe


Alles in allem also ein total anderes, nicht mit Deutschland zu vergleichendes Weihnachten. Etwas seltsam, weil der Temperaturunterschied doch sehr groß ist und damit das besondere Weihnachtsgefühl nicht ganz aufkommt. Zum Glück bleibt da die Botschaft wegen der wir Weihnachten feiern die selbe und wir können uns darauf verlassen, dass egal mit wem, wo oder wann wir Weihnachten feiern, der Grund immer ist, dass Jesus für uns auf die Welt kam um uns von unseren Sünden zu befreien. Diese Botschaft bringt dann doch wieder eine tiefe Vertrautheit mit und ich hab gemerkt, dass ich mich echt zu viel um die Verpackung als um den Inhalt des Weihnachtsgeschenks kümmere . . .