Sonntag, 21. Juli 2013

REGGAE

Für alle die es noch nicht wissen: Ich steh total auf R-E-G-G-A-E ! Die Musik ist einfach ultra chillig, der Kleidungsstil bequem und die Leute nett, hilfsbereit und immer gut drauf : D


Bob Marley ist einfach der größte : ) Was ich besonders an ihm schätze sind seine Haare. Er hat einfach mega lange Dreads!! Deshalb habe ich auch beschlossen mir welche zu machen.





Aber keine Angst, ihr müsst es so nicht mit mir aushalten. Die Dreadlock sind schon wieder raus und ich werde mit den Haaren zurückkehren wie ich gegangen bin (obwohl schon einige ausgefallen sind als ich meine Dreads aufgemacht habe..); braun, lang und lockig ; D

Freitag, 19. Juli 2013

Nicht mehr lange...

. . . UND IHR SEHT MICH WIEDER! : )

Vor gut einem Jahr war ich total nervös und aufgeregt. Ich wusste, dass mich ein rießen Abenteuer erwartet und ich einen komplett neuen Lebensabschnitt beginnen werde. Und das alles in einem völlig fremden Land weit weg von Deutschland, mit unbekannter Sprache und neuen Gesichtern. Dieser Neustart hat super gut geklappt : ) Paraguay ist für mich zu einem neuen Zuhause geworden. 'Heimat ist woran du dein Herz hängst'. Mein Herz habe ich eindeutig an das Land im Herzen Südamerikas gehängt. Es besitzt zwar landschaftlich keine - Highlights (keinen Meerzugang und auch keine Berge), dafür aber ganz viel anderen unwiderstehlichen Charm <3 (...immerhin ist Asuncion die grünste Hauptstadt Südamerikas ;-) ) Auf jeden Fall kann ich sagen, dass ich hier eine zweite Heimat gefunden habe. Leider muss ich diese schon bald verlassen und in das schnuggelige Kleinengstingen zurückkehren. In zwei Wochen werde ich die Rückreise antreten. Somit werde ich bald wieder deutschen Boden unter den Füßen haben. Das ist ein merkwürdiger Gedanke - im Moment noch völlig unrealistisch - aber doch wahr. 365 Tage intensiv in Gottes Reich zu investieren ist keine lange Zeit, doch sie beeinflusst dein ganzes Leben.

Ja, wir werden gegen Bayern München gewinnen!



'Fußball, Fußball und nochmal Fußball', das war alles was hier am Mittwochabend wichtig war. In der 'Copa Libertadores' (quasi die südamerikanische Championsleague) wird gerade das Finale ausgespielt. Der bei weitem populärsten Fußballclub Paraguays hat es bis in dieses Endspiel geschafft. Olimpia Asuncion hat gegen den brasilianischen Verein Atlético Mineiro gespielt - und 2 : 0 GEWONNEN!! Man kann's kaum glauben : D

Warum aber jetzt Bayern München?
Ganz einfach, weil jedes Jahr der Sieger der Copa Libertadores gegen den Sieger der UEFA Championsleague spielt. Der Gewinner dieses europäischen Fußballspektakels steht ja schon fest: Bayern. Wenn Olimpia nun nächsten Mittwoch beim Rückspiel nochmals die Nase vorn behält spielen die beiden Mannschaften gegeneinander. Und darauf bin ich wirklich gespannt. Wer eher die Nerven behält: Deutschland oder Paraguay?

Donnerstag, 30. Mai 2013

Zurück nach good old Germany

Heute Morgen war's dann Zeit sich wieder zu verabschieden. Nach 2 Wochen Südamerika ging es heute für meine Familie zurück in die Heimat. Wir hatten eine wunderschöne Zeit zusammen die ich sehr genossen habe. Für sie geht's zurück ins kalte Deutschland, während ich noch für 2 Monate die paraguayische Sonne genießen darf ;-)
Danke, dass ihr da wart! :*

Montag, 20. Mai 2013

Von einem Urlaub zum Naechsten

Kaum war ich nach einer abenteuerlichen Urlaubsreise durch die beeindruckende Landschaft Boliviens und Perus zurueck, geht es auch schon gleich weiter. Meine Familie ist naemlich letzten Freitag schon nach Suedamerika gereist um einen weiteren Teil von Gottes Schoepfung kennen zu lernen...und um mich zu besuchen : )
Nach einem Wochenende in Rio de Janeiro, Brasilien haben wir uns heute morgen am Flughafen in  Foz do Iguacu, Brasilien wieder getroffen. Ein magischer Augenblick den ich wohl nicht mehr vergessen werde. Nach neun Monaten endlich wieder alle im Arm halten zu koennen ist schon ein mega Erlebnis. Ich muss zwar sagenm, dass ich sie ncith unbedingt vermisst habe (´tschuldigung! : D), aber ich mich schon richtig gefreut habe sie nach so langer Zeit wiederzusehen.
Die naechsten zwei Tage werden wir uns die Iguazu - Wasserfaelle anschauen. Danach geht´s ins schoenste Land Suedamerikas. Ich bin gespannt wie die europaeischen Frischlinge die  paraguayische Lebensweise wahrnehmen. Man darf gespannt sein...

Mittwoch, 24. April 2013

Paraguay - Bolivien - Peru

Endlich geht die Reise los! Morgen breche ich mit meiner Freundin auf um die Weiten Boliviens und Perus kennenzulernen. Wir wollen uns vor allem die bolivianische Salzwüste, den Titikakasee und das Weltkulturerbe MacchuPichu in Peru ansehen. Aber ansonsten sind wir auch für alles andere offen und schauen einfach wo's uns hintreibt : )  In zwei Wochen werde ich wieder zurückkommen und dann berichten was wir alles erlebt haben...denn darauf bin ich selbst sehr gespannt.
Hasta luego y que Dios les bendiga! : )

Dienstag, 23. April 2013

Wir haben einen neuen Präsidenten!

In den deutschen Nachrichten wird viel von großen Weltereignissen berichtet. Doch Südamerika fällt dabei meist unter den Tisch. Deshalb hast du bestimmt auch nicht mitbekommen, dass hier in Paraguay Wahlen stattgefunden haben. Um genau zu sein gerade eben vor 3 Tagen wurde ein neuer Präsident gewählt: Horacio Cartes. (Seine Amtseinsetzung ist allerdings erst im August wenn ich schon wieder in Deutschland bin.)

Und so sieht der gute Mann aus:

 

Horacio Cartes ist einer der reichsten Männer des Landes und das allein erklärt schon seinen Wahlsieg. Denn Korruption wird in Paraguay ganz groß geschrieben. Für das Kreuzchen an der richtigen Stelle hat man bei der Wahl bis zu 200.000 Guaraníes (40 €) bekommen. (Wobei man mit 200.000 Grs in PY um einiges mehr anstellen kann als mit 40€ in D.) Seine einzigste ernstzunehmende Konkurrenz, General Lino Oviedo, kam misteriöserweise vor den Wahlen bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben..
Paraguay hat sehr komische Regeln was das Wählen angeht. Zum einen muss man sich zuvor Einschreiben in Listen um am Wahltag überhaupt wählen gehen zu können. Dann ist 24 h vor der Wahl Alkoholausschenkverbot, dh in allen Supermärkten wurde der Bereich der Alkoholgetränke zugesperrt. Und am Wahltag selbst besteht 300m um jedes Wahllokal ein Versammlungsverbot. Da an einem Sonntag gewählt wurde konnte es vorkommen, dass einige Kirchen keinen Gottesdienst halten durften, weil sie zu nah an einem Wahllokal eine Versammlung abgehalten hätten.
Naja...ich bin froh dass es nicht der Kandidat geworden ist, der für die Legalisierung von Marihuana geworben hat.
Ich bin zwar nicht der Meinung dass Cartes irgendetwas Positives im Land verändern wird, aber die Hoffnung, dass er das Land nicht ganz vor die Hunde geht hab ich schon noch ;-)

Mittwoch, 17. April 2013

Libreeeeeee!

Ich wusste ja nicht, dass ich so schnell glücklich zu bekommen bin. Aber ein paar kleine Worte der Ärztin haben gereicht und ich fühl mich wie neu geboren : )  DENGUE TERMINÓ!! Meine Dengue Krankheit ist vorbei!! Morgen geht's mit frischer Kraft und Motivation wieder an's Arbeiten! : )
Und das hier ist das "papelito de felizidad" ('Blättchen der Glücklichkeit') :

Dienstag, 16. April 2013

Mein Dengue - Kumpel Erwin


Darf ich vorstellen: Das ist mein neuer bester Freund, Erwin. Erwin ist ein Dengue - Mosquito. Gut zu erkennen ist das an seinen schwarz/weißen Beinen. Vor einigen Tagen kam mich Erwin besuchen, hat mich kurz angepickst und ist dann auch schon wieder verschwunden. Er hat mir aber ein Geschenk da gelassen: das Dengue - Fieber.


Für die meisten Europäer hört sich Dengue total schlimm und furchtbar an. Aber das muss es gar nicht sein. Im Grunde genommen ist es nur eine Virusinfektion. Das unberechenbare an Dengue ist einfach, dass es jeden treffen kann und dass es keine vorbeugungenden Maßnahmen gibt. Die Krankheit wird durch Mosquitos wie Erwin übertragen und dagegen hilft nichts außer totschlagen wenn man sie sieht^^ Die Symptome von Dengue sind Fieber, Kopf-, Rücken- und Gliederschmerzen, sowie Erbrechen und Schwindel. Und am Ende, wenn die Krankheit am Abklingen ist, zeigen sich auf der Haut komisch rote Fleckchen. Ich hatte zum Glück nur eine leichte Form vom Dengue. Bei mir fing's mit Kopfschmerzen und Augenbrennen an. Danach kam dann noch das Fieber dazu das bis zum Schluss nicht weichen wollte. Das nervige an der Krankheit ist, dass man den ganzen Tag nur im Bett liegen kann. Ich war einfach zu schwach um irgendetwas zu machen. Ich konnte am Anfang noch nicht mal meine Haare kämmen! Nach einigen Tagen Bettruhe, viel Paracetamol und viel Wasser trinken (~ 4-5 Liter pro Tag; und wenn man das nicht schafft kommt man an den Tropf - ja das hab ich auch schon geschafft : D), geht's mir aber jetzt schon wieder richtig gut. Morgen muss ich noch einmal ins hospital. Die Routineuntersuchung - Blutabnehmen und dann wieder studenlang auf den Arzt warten - hab ich schon etliche Male überstanden und hoffe, dass es morgen das letzte Mal sein wird : )



In ganz Paraguay wurden dieses Jahr schon ~ 58.300 Krankheitsfälle registriert. In Asuncion sind im Moment 219 Personen betroffen (und ich bin eine davon! ; D) Dengue ist eine Tropenkrankheit, deshalb kommt sie nur in den gelb markierten Ländern vor (roter Pfeil = ungefähr Paraguay). Dabei ist die Dengue-Zeit in Paraguay ungefähr von Anfang Februar bis Ende April. Und ja, es gibt auch Todesfälle. Aber das sind meistens die Menschen, die schon einige Male an Dengue erkrankt sind. Man wird nämlich leider nicht immun gegen den Virus, sondern die Krankheit nimmt von Mal zu Mal einen schlimmeren Verlauf. Sterben kann man daran, wenn man innere Blutungen bekommt. Aber das geschieht nur ganz selten und kann bei der guten gesundheitlichen Versorgung die ich hier genieße, beinahe ausgeschlossen werden : )

Samstag, 13. April 2013

Kurzmitteilung

Um den neusten Stand der Ereignisse zu berichten brauchts nicht viel. Mein Urlaub (der ja eigentlich gestern beginnen sollte) fällt leider vorerst aus : (  Denn ich lieg seit Montag mit Dengue im Bett. Wenn ich die Krankheit überstanden habe und immer noch genug Zeit bleibt bis meine Familie mich besuchen kommt wird der Urlaub aber auf jeden Fall nachgeholt : )

Sonntag, 7. April 2013

Das Abenteuer wartet...

Da ich nicht weiß wie viel Zeit ich nächste Woche haben werde, hier eine kleine Vorankündigung: Am kommenden Freitag, den 12. April, geht's für mich endlich los in den schon seit langem ersehnten Urlaub!! Zwei Wochen lang reisen in Südamerika - was ein Traum! : D Mit Hannah will ich Richtung Bolivien aufbrechen, die Salzwüste bestaunen, im Titikakasee baden und in Peru MachuPicchu besteigen. Ich bin wahnsinnig gespannt weil wir einfach mal losziehen werden - Rucksack auf und los geht's! Unser Motto für diesen Urlaub lautet: Der Weg ist das Ziel! : )

Luque!!

Damit mein diesjähriges Osterfest nicht ganz aus der Reihe fällt dachte ich am Ostersonntag könnte ich doch den Gottesdienst besuchen. Wenn es schon keine selbstgefärbten Ostereier von Omi gibt und auch kein Osternestchensuchen, dann muss ich doch wenigstens die Gottesdienst-Geh-Tradition fortführen. Also hab ich mich am Sonntag morgen mit Fufu aufgemacht um in die Gemeinde in Luque (Vorort von Asunción) zu gehen. Nach dem Gottesdienst gab's dann auch direkt noch Asado mit der Gemeinde. Dabei hat uns dann ein amigo nachmittags zum Fußballspiel eingeladen. Hier in Paraguay ist es normal, dass jeder einen Fußballclub hat für den er Feuer und Flamme ist. Meiner ist Luque!

Und da ich Luque - 'Fan' bin und an diesem Sonntag nichts anderes mehr vor hatte bin ich direkt mal mitgegangen ins Stadion! : )   ...leider hat mein Club verloren : /  Das war etwas bitter, aber es war doch ein super Ostergeschenk einmal die Fußballstars meines Lieblingsclubs hautnah spielen zu sehen : D

Samstag, 30. März 2013

Frohe Ostern!



Ich wünsche allen Menschen dort draußen in der großen weiten Welt frohe und gesegnete Ostern! Allen Kindern viel Spaß und Erfolg beim Osternestchen suchen und den Mamis und Papis gute Ideen beim Verstecken ;-)
Aber vergesst das Wichtigste nicht: "Der Herr ist auferstanden." - "Er ist wahrhaftig auferstanden!"



So verbringe ich meine Osterfeiertage: Gechillt im cd - Heim ohne Stress. Einfach abschalten, mich entspannen und mich mal so richtig auf Gott konzentrieren. Das tut gut! : )

Samstag, 23. März 2013

Ein Stück Poesie : )

Matthäi am letschta oder
Dr Herr ischt bei'n'es

D'Uhr sauet! Kommscht et nåche schier.
Äll Dag ståht Nuis vor deiner Dür.
Ischt des a Fürschedrenga!
Uf was für Zeits gang mir zue?
Uf Naot, uf Fraid, uf Streit, uf Rueh?
Was wird ons d'Zuekonft brenga?

Egal, was kommt, en meine Händ,
håt Jesus gsait, leit s'Regiment
em Hemml ond uf Erd.
Ond guck, i be äll Dag bei uich
bis an dr Welt End. Drom kåscht ruich
ond ganz gelassa werda.


Er ischt bei ons - vom CHRISCHTDAG å.
Gott håt us Menschalieb en Plån
zu onsrem Heil beschlossa.
En Bethlehem kommt er uf d'Welt,
håt sich en onser Leaba gstellt,
wird ons zom Artgenossa.

Was ons bewegt, nemmt er ufs Herz,
trait onser Kranket, onsern Schmerz,
håt mancha Trän' vergossa,
leid't onser Send, kennt jeda Naot,
stirbt am KARFREITIG onsern Daot,
wird ons zom Leidensgnossa.

An AOSCHTERA, em Margaraot,
då überwendt er Naot ond Daot
em Deifl grad zom Bossa.
Er leabt, koi End maih håt sei Zeit,
leabt se mit ons - gerscht, nächsctwoch, heit,
wird ons zom Zeitgenossa.

An HEMMLFAHRT, zom Abschied, bstellt
er d'Jünger: Ganget naus en d'Welt!
Se solle overdrossa
sei Wort, sei Liebe weitergea.
Ond mo's ao någåht, ihr werd seah,
wird er zom Weaggenossa.

Du frågescht, wie'n'er bei ons ischt.
Em Heilga Geischt. Uf jeda Chrischt
håt er'n seit PFENGSCHTA gossa.
Er wohnt en ons wie e'm'a Haus,
schafft Gmoischaft ond doilt Gaba aus,
wird ons zom Hausgenossa.

Em WORT ischt er bei ons äll Dag.
Des låt en ons en mancher Lag
Glaub, Lieb ond Hoffnung sprossa.
Ond sonntigs wird em Kirchasaal
bei Gsang, Verkündigong ond Mahl
er ons zom Feschtgenossa.


Dr Herr ischt bei ons jeda Dag,
drom häb mr wenig Grond zur Klag.
Vor was soll ons denn graua?
Sei wonderbara Gnossaschaft,
dui geit ons Weisong, Ziel ond Kraft.
Ehm därf mr fescht vertraua.

So gang mr jetzt en äller Rueh
uf onser weitra Zuekonft zue,
mr bruche et verzaga.
Dr Herr gåht mit,ståht ons zur Seit.
Ond soll mr et ao andre Leit
sei guet's Geleit åsaga?

Freitag, 15. März 2013

Schwäbisch ist doch am Besten

Jeden zweiten Samstag muss ich halbtags arbeiten. Dann kommen 2 - 3 Patienten in die terápia und wir kochen gemeinsam und essen zusammen zu Mittag.
Letzen Samstag haben wir mal so richtig deutsch - perdón, SCHWÄBISCH - gekocht: Spätzle mit Rindsroulade. Zuerst waren unsere paraguayischen Arbeitskollegen noch etwas skeptisch. Denn immer wenn's deutsches Essen gibt denken sie dass kaum Fleisch dabei ist. Außerdem konnten wir das Essen auch nicht so richtig beschreiben. Sie wussten also nicht wirlich was sie erwartete. Das Ganz hat dann so ausgesehen, dass wir die Teig gemacht haben und die Spätzle anschließend vom Holzbrettle geschabt haben. (An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an meinen Relilehrer Herr Reinert der mir das Spätzlesschaben beigebracht hat und dessen Zertifikat ich immer noch zuhause habe ;-) ) Dazu dann die Rindsrouladen im Ofen und mit dem Sud eine hervorragende Soße. Einfach herrlich sich so ein Stück Heimat in die Fernen zu holen ;-)


Spätzle!! :)
Rouladen

Na dann nichts wie ran an den gedeckten Tisch : D



Sonntag, 3. März 2013

Spontan ist doch immer am Besten! : D

Der Jahreswechsel 2012/13 ist zwar jetzt schon 3 Monate her, aber ich will euch trotzdem noch kurz erzählen wie ich ihn verbracht habe.
Zuersteinmal war es alles ein rießen Chaos. Denn ursprünglich wollte ich über Silvester Urlaub machen. Da der aber kurzfristig abgesagt wurde hatte ich dann tausend Pläne und irgendwie auch doch keine Ahnung was ich machen wollte. Das ging so lange, bis wir uns zu dritt zusammen getan haben und beschlossen haben, dass Judith, Cynthia und ich auf jeden Fall gemeinsam Silvester verbringen wollen. Wie genau - das wussten wir im Voraus noch nicht. Aber das ist auch ganz paraguayisch - erstmal chillen und schauen was sich so ergibt : D  Also saßen wir am Abend vom 31. Dezember noch hier im Wohnheim und haben uns überlegt was wir machen könnten. Als wir endlich eine tolle Idee hatten und wir gerade aufbrechen wollten kam ein Anruf, dass Judith doch bitte nach Hause kommen sollte. Na toll...also zu zweit den Jahreswechsel feiern?! Nein, das wollten wir auch nicht. Deshalb sind wir einfach mal spontan mit Judith nach Hause gefahren. Dort hab ich dann das erste Mal ihr Haus und ihre Familie kennen gelernt. In der Nachbarschaft wohnt auch eine andere Freiwillige vom cd. Dort haben wir dann den Abend verbracht, geredet und Tereré getrunken. Traditionellerweise ziehen die Paraguayer an Silvester etwas weißes an um auszudrücken, dass sie das kommende Jahr ganz frisch und frei von allem 'Schmutz' beginnen. Deshalb haben auch wir uns diesem Brauch angepasst.

ich, Judith, Cynthia und die Schwester von Judith, Joana


Bis es dann Mitternacht war und das Feuerwerk losging. Um dieses besser sehen zu können sind wir einfach mal kurzerhand auf das Dach der Kirche geklettert. Denn in den Straßen stehen so viele Bäume, dass man die 'bombas' vom Boden aus gar nicht richtig sehen kann. Hammer Ausblick und in kurzer Hose und T-shirt einfach auch mal ein ganz anderes Silvestergefühl ^ ^ Anschließend ist es Tradition in Paraguay, dass man den Nachbarn noch ein 'gutes Neues' wünscht. Also sind auch wir losgezogen und haben die Nachbarn besucht. Besuchen heißt nicht kurz hin, hallo sagen und wieder gehen, sondern sich schon auf die bereit gestellten Stühle setzen, die Süßigkeiten und den Clerico anzunehmen der einem angeboten wird (wenn man ihn nicht annimmt wird das als unhöflich aufgefasst) und mindestens eine halbe Stunde Smaltalk halten. Wobei ich sehr beliebt dort war um den Paraguayern irgendwelche deutsche Sätze beizubringen, die sie hinterher gleich wieder vergessen haben ; - )
Auch wenn's etwas viel Clerico an diesem Abend war hab ich's doch mega genossen.  Ich hab den Jahreswechsel einfach wirklich voll in einer paraguayischen Familie verbracht und so dieses besondere Datum so erlebt, wie es hier im Land üblich ist. Das fand ich mega und so lern ich Stück für Stück mehr von der liebenswerten paraguayischen Kultur : )

Donnerstag, 28. Februar 2013

Psalm 37,4

Die Sommerpause ist nun auch vorbei. Anfang Februar hat die Schule in Paraguay nach zwei Monaten Ferien wieder begonnen und jetzt wird es für mich auch mal wieder Zeit euch von meinen Erlebnissen mitzuteilen. Das kommende Wochenende hab ich Zeit. Und sogar der Montag wird frei sein. Denn an diesem Tag feiern die Paraguayer den "Día de los héroes" (Tag der Helden). Was genau da gefeiert wird - keine Ahnung - aber es bedeutet einen Tag länger Wochenende : ) und somit einen Tag mehr Zeit um euch auf den neusten Stand meines Lebens in Paraguay zu bringen. Seit Weihnachten ist so einiges passiert - Silvester, ein Wochenende in Argentinien, das obligatorische Zwischenseminar, Wechsel der Arbeitskollegen und jeder Menge Kleinigkeiten die das Leben so schön machen, dass man es einfach nur genießen kann. Und das hab ich hier wirklich schon gelernt: Jeden Tag so zu nehmen wie er kommt und sich keinen Kopf um gestern oder morgen zu machen - sondern im Hier und Jetzt zu leben und den Tag zu genießen. Jeden Morgen hat man die Chance wieder von Neuem anzufangen. Und was mir auch noch wichtig geworden ist drückt ein chinesisches Sprichwort gut aus: Wer sich darauf versteht, das Leben zu genießen, braucht keine Reichtümer.

Dienstag, 8. Januar 2013

Früchte über Früchte!

Zur Erinnerung an alle Menschen der nördlichen Erdhalbkugel die gerade in der kalten Jahreszeit stecken: In Paraguay ist gerade HOCHSOMMER, es ist brütend heiß und es gibt Früchte ohne Ende! Da ich das Privileg habe in der Psychiatrie zu arbeiten kann ich Uuuuuuunmengen an Obst gerade essen. Wir haben nämlich auf unserem Gelände Sternfrüchte, Mburucuyá, Guajava und viele Mangobäume.

Zum Schließen von möglichen Bildungslücken hier ein kleiner Exkurs in die Pflanzenkunde : D

Alle vier Früchte wachsen an Bäumen.



Die Sternfrucht (auf spanisch: la carambola) ist eher nicht so mein Ding. Aber zwischendurch auch mal ganz gut als Abwechslung zu essen.



Bisher kannte ich nur den Saft der Maracuja (spanisch oder vll auch guaraní: Mburucuyá). Aber die Frucht so direkt gelöffelt schmeckt auch super lecker. Ist zwar etwas sauer und viele mögen sie nicht, aber für mich hat sie nen ganz eigenen Geschmack der so besonders ist, dass ich es schon wieder gut finde.



Die Gaujava (ausgesprochen: guatschawa) hab ich erst hier in Paraguay kennengelernt. Ich finde die Farbkombination von diesem hellgrün mit rot/rosa einfach mega! Und da man sie einfach vom Baum pflücken kann und direkt mit Schale und alles isst ein guter und gesunder Snack zwischendurch : )


Bei der 4. Frucht gibt es zwei verschiedene Sorten. Zum einen die kleinen gelben Mangos, und dann die großes leckeren Mangos : D

leckeeeeeeeer : )

der kleine Bruder ^ ^


Die kleinen mag ich ehrlich gesagt nicht so. Die gibt es hier auch an jeder Straßenecke. Die liegen wirklich auf der Straße und man muss aufpassen dass wo man hin tritt. Ansonsten kann es sein, dass man auf der matschigen Frucht ausrutscht. Die großen Mangos sind die die wir auch manchma in Deutschland haben. Die verkaufen wir auch in der Chacra und schmecken einfach ultra lecker! Auf jeden Fall besser als in Deutschland und ja einfach so gut, dass ich mich tagsüber fast nur davon ernähr : D Es ist zwar ne ziemlich schmierige Angelegenheit sie zu schälen und hinterher hat man auch sehr klebrige Finger, aber das lohnt sich : )


Freitag, 4. Januar 2013

paraguayscher Humor

Ein Gespräch von heute :

Auf der Arbeit kommt das Thema Korruption auf. Sagt eine Voluntarin :  " Ich hab gestern gehört, dass Paraguay das zweit-korrupteste Land auf der Welt ist ."  Dazu meint ein Paraguayer nur :  " JA, und weißt du auch warum es nur das zweit-korrupteste Land der Welt ist? Weil es dem korruptesten Land Geld zahlt . "

(zur Info: Paraguay steht auf einer Liste von 101 korrupten Ländern an Stelle 95. Deutschland nimmt allerdings auch nur Platz 14 ein.)

Donnerstag, 3. Januar 2013

Weihnachten in Paraguay

Weihnachten muss still und besinnlich sein. Abends am 24. liegt Schnee und die ganze Familie versammelt sich um zusammen gemütlich Heilig Abend zu verbringen. Es wird gemeinsam gegessen und Geschichten ausgetauscht. Draußen ist es dunkel und in den Häusern verbreitet der liebevoll geschmückte Weihnachtsbaum eine gemütliche Atmosphäre. Seine Kerzen leuchten glanzvoll im Raum, die Kinder packen ihre Geschenke aus und freuen sich daran. Im Hintergrund klingt leise "Stille Nacht, heilige Nacht".

So stellt man sich traditionell eine deutsche Weihnacht vor. Hier in Paraguay ist das ganz anders...zumindest hab ich es anders erlebt.



Mein Weihnachten - also der 24.12. - hat erstmal gar nicht so weihnachtlich begonnen. Das Zimmer musste noch geputzt werden und dann war ich auch mal wieder dran mit Flur sauber machen. Also erstmal putzen. Nachmittags haben wir dann unser Abendessen vorbereitet. Ich hab nämlich Heilig Abend gemeinsam mit 3 weiteren Freiwilligen im CD verbracht. Dina, Tabea, Fufu und ich haben uns ein Raclettgerät ausgeliehen und haben uns so etwas deutsche Stimmung nach Paraguay geholt. Aber zunächst sind wir in die Kirche gegangen. Eigentlich dachten wir, dass der Gottesdienst um halb 7 anfängt und dass es ein normaler Weihnachts-Gottesdienst sein wird. Tja..falsch gedacht. Das Programm hat erst um halb 8 angefangen (wir waren also eine Stunde zu früh dort!) und es war eine Musicalaufführung zur Weihnachtsgeschichte. Hammer schön und ein bisschen wie Adonia. Da hab ich mich gleich sehr wohl gefühlt : )
Danach ging's zum Raclettessen. Hammer lecker! Und falls noch jemand etwas möchte - wir haben noch übrig! : D Das war wirklich richtig schön, weil auf dem Gelände wo normalerweise 30 - 50 Leute rumspringen an diesem Abend nur wir vier waren. Da konnten wir die Ruhe und den extra für uns von den cocineras geschmückten Aufenthaltsraum richtig genießen.
Nach dem Hauptgang war Bescherung angesagt. Zum einen hatten wir uns alle gegenseitig ne Kleinigkeit vorbereitet, aber zum anderen durfte ich auch endlich das Päckchen von Zuhause öffnen!! Danke, danke, danke! Es sind alles Sachen, die ich hier sehr gut gebrauchen kann. Und das 'Special' das direkt oben drauf lag ist echt der Wahnsinn! Ich könnte dich tausendfach dafür drücken! : D Leider ist die Schokolade zerschmolzen und geplatzt und auch die Shampooflasche etwas ausgelaufen. Deshalb hab ich bei den Karten meine ganze Kreativität gebraucht um die Schrift lesen zu können. Aber ich hab bei allem was sinnvolles rausgelesen : )

beim Geschenkeauspacken


Dann war auch schon fast Mitternacht. Und um Mitternacht merkt man den größten Unterschied von paraguayischem zu deutschem Weihnachten. In Paraguay gibt's FEUERWERK! Ziemlich viele Raketen und unzählige 'bombas' (Böller) werden in den Himmel geschossen und spätestens dann ist es vorbei mit der besinnlichen Stimmung.
Nachdem wir das Schauspiel noch etwas auf uns haben wirken lassen, sind wir zum Nachtisch übergegangen: Schokofondue!
Mit vollgestopftem Magen und ganz viel Coca intus konnten wir natürlich noch nicht direkt ins Bett gehen - deshalb haben wir unsere überschüssige Energie noch zum Kreidemalen genutzt : D  Ja manchmal kommt eben doch noch das Kind in mir zum Vorschein : )
Den Film den wir danach noch angefangen haben, haben wir leider nicht mehr ganz fertig geschaut..aber um 4 Uhr war dann einfach mal Schicht im Schacht. Am nächsten Tag wollten wir ja auch noch was unternehmen...

Am 25. - der einzigste Weihnachtsfeiertag übrigens in PY - waren wir bei einer Familie eingeladen. Die hat uns spontan am Abend vorher noch eingeladen. Außerdem haben 2 deutsch Jungs schon Heilig Abend mit ihnen gefeiert. Wir wurden also um halb 1 abgeholt und dann ging's zu 7. in einem 5sitzer Mercedes zum Haus der Familie. Das war wirklich supi! Ein Garten mit Pool (bei knappen 40° auch echt nötig!), der ganzen Familie und wir mittendrin. Die haben keinen großen Terz drum gemacht, dass wir da waren. Wir waren einfach wie selbstverständlich mit dabei - sind einfach so 'mitgelaufen'. Volleyballspielen im Pool, chilln, quatschen - einfach den freien Tag genießen. Es kamen auch immer mal wieder Leute dazu - Verwandte oder auch nur Freunde - die kurz da waren und dann wieder gingen. Es war einfach schön mal raus zu kommen aus den CD - Mauern und das 'normale' Leben in Paraguay kennen zu lernen. Auch wenn's immer ein jonglieren zwischen drei Sprachen ist - spanisch, guaraní und deutsch.
Anschließend sind wir dann noch weiter in die CFA (centro familiar de adoracion). Das ist die größte Gemeinde hier in Asunción und ich glaub auch in ganz Paraguay. Die 'Kirche' war mehr ein Theater mit mega Bühne und drei verschiedenen Ebenen für die Besucher. Die Gemeinde ist sehr charismatisch. An dem Abend haben wir davon allerdings nichts bemerkt, weil wir dort waren um uns das Musical 'José y Maria' (ja, i.wie war dieses Weihnachten von Musicaln geprägt : D) anzuschauen. Das war wirklich nochmal richtig gut und hochprofessionell - sogar mit echtem Jesuskind!
Um 10 hatten wir dann so mega Hunger, dass wir noch schnell nen Lomito (hamburgerähnlich) essen wollten. Das 'schnell' hat sich dann eine Stunde hingezogen, weil die von der Bude unsere Bestellung vergessen haben und uns ca ne dreiviertel Stunde haben warten lassen.

unser CD-Weihnachtsbaum + Krippe


Alles in allem also ein total anderes, nicht mit Deutschland zu vergleichendes Weihnachten. Etwas seltsam, weil der Temperaturunterschied doch sehr groß ist und damit das besondere Weihnachtsgefühl nicht ganz aufkommt. Zum Glück bleibt da die Botschaft wegen der wir Weihnachten feiern die selbe und wir können uns darauf verlassen, dass egal mit wem, wo oder wann wir Weihnachten feiern, der Grund immer ist, dass Jesus für uns auf die Welt kam um uns von unseren Sünden zu befreien. Diese Botschaft bringt dann doch wieder eine tiefe Vertrautheit mit und ich hab gemerkt, dass ich mich echt zu viel um die Verpackung als um den Inhalt des Weihnachtsgeschenks kümmere . . .