Freitag, 21. Dezember 2012

Weihnachtsstimmung

Um hier auch mal ein bisschen Weihnachtsstimmung reinzubringen poste ich mal ein Bild von unserem hammer kreativen und wohl unschlagbaren Weihnachtsbaum in der Psychiatrie.




Das ist ein Holzgerüst an das wir mit Draht hochprofessionell die selbst angeschnittenen Zweige befestigt haben. Und die Lichterkette ist das beste, die funktioniert nämlich nur bis zur Hälfte (siehe unten rechts auf dem Bild sind Lichter, die aber nicht brennen).

 Außerdem haben wir einen Adventskalender für unsere Patienten gemacht. Wir haben rote Säckchen genäht, mit Nummern versehen und an einer Schnur aufgehängt. Jeden Tag hat dann ein anderer Patient ein "Türchen" öffnen dürfen. Super wie die mitgefiebert haben und endlich auch mal an die Reihe kommen wollten (die sind teilweise auch richtig sauer geworden weil sie Angst hatten, dass sie gar nicht mehr dran kommen).

Besser ist dagegen die Weihnachtsdeko vor den Salas im hospital (dort wo die Patienten wohnen). Weihnachtsbäume sind nämlich eig typisch europäisch bzw nordamerikanisch. In Paraguay liegen Krippen richtig im Trend. Deshalb ist vor jedem Sala eine Krippe aufgebaut mit komplett Maria, Josef, Jesuskind, Hirten und Sterndeuter. Und dann legen die Paraguayer eigentlich auch noch Früchte dazu. Weil hier ja gerade SOMMER ist und es gaaaaanz viele Früchte sehr billig gibt.

Aber jetzt mal das Bild der aufgebauten Krippe:

 
Ich will euch eigentlich auch noch ein Bild von unserem cd-heim-tannenbaum zeigen. Aber davon muss ich erstmal noch ein Foto schießen. Der ist nämlich so richtig typisch aus Plastik und traditionell kitisch voll geschmückt ;-)

Samstag, 15. Dezember 2012

2. Päckle : )

Uuuund da ist das 2. Päckchen aus Deutschland angkommen. Wieder mit hammer tollen Sachen drin und v.a. einem ADVENTSKALENDER!! Die Tradition kennen die Paraguayer hier nämlich gar nicht. Das ist echt schade. Für unsere Patienten in der Therapie haben wir extra 24 Säcken genäht und jeden Tag darf ein anderer Patient sein Säcken öffnen. Das ist mega spektakulär für sie, weil sie nie wissen, wer heute dran ist. Und dann bekommen sie immer einen Lolly, ein Armband, die Männer eine Bombilla (Röhrchen mit dem man tereré trinkt) oder die Frauen eine Haarspange. Darüber freuen sie sich dann wie kleine Kinder und wollen es gleich allen zeigen. So richtig goldig! : D

Hier noch ein kleines Foto von meinem Päcklesinhalt.  Danke für's herschicken! Und ich warte mit Spannung auf mein Weihnachtspäckle das wohl auch schon unterwegs ist.


Dienstag, 11. Dezember 2012

Geburtstag!! : )

                                                         Que los cumplas feliz.
Que los cumplas feliz.
En tu día dichoso,
Que los cumplas feliz.

Mit diesem Liedtext bin ich dieses Jahr in mein neues Lebensjahr gestartet.

Begonnen hat er aber eigentlich nicht erst am 2. Dezember, sondern schon viel viel früher. Eine deutsche Mitfreiwillige hat am selben Tag wie ich Geburtstag. Darum war klar, dass Angelika und ich gemeinsam feiern werden. Aber was sollten wir machen? Es sollte schließlich was Einzigartiges sein, nicht viel kosten und etwas sein wozu wir möglichst viele einladen können. Rausgekommen ist ein genialer Tag umgeben von super Freunden und zwei Überraschungen.

Die erste Überraschung gab’s direkt Samstagnacht. Angelika und ich haben uns nämlich überlegt, dass wir gemeinsam mit allen Mädels vom cd reinfeiern wollen. Da wir keinen besseren Raum gefunden haben musste die Waschküche dann eben herhalten:D Wir waren noch etwas unentschlossen wie wir das dort dann alles gestalten sollten, aber diese Entscheidung ist uns dann zum Glück abgenommen worden. Die Mädels haben uns mit einem super schön dekorierten Raum überrascht! Es gab sogar was Kleines zu essen und dazu laute Musik. Das Fenster wurde mit einem Teppich zugehängt und so konnten wir ungestört abdancen und ne richtig schöne Zeit zusammen verbringenJ Als es dann Mitternacht war, haben sie alle das besagte Lied gesungen, sind – verrückt wie sie sind – singend um uns herum gelaufen und haben uns so in den Geburtstag geschickt. Wirklich ein unbeschreibliches Gefühl!



ich, Fufu, Christina, Angelika (Geburtstagskind Nr.2), Tabea
 
die besten Mädels dies gibt! : ) DANKE für die hammer Zeit!

Am nächsten Morgen dann ging’s ab in die Kirche. Ich hab mich aber i.wie nicht wie an meinem Geburtstag gefühlt. Kurze Hose und T-shirt morgens um 9 Uhr an meinem Geburtstag im Dezember?  Komische Sache.. Der Satz von Stella hat’s dann genau auf den Punkt gebracht: „Ich kann’s gar nicht glauben, dass du heute immer noch Geburtstag hast.“ Joa, ich konnt’s auch nicht glauben : D
Nach dem Gottesdienst kam dann noch ne winzige Überraschung dazu. Mama (also die Heimmutter hier vom Internat) hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass wir nicht nur einen Doppelgeburtstag, sondern sogar einen 3-fach Geburtstag feiern. Papa (also der Heimvater, ich weiß nicht mal seinen richtigen Namen:D) hat nämlich auch am 2. Dezember Geburtstag! Das war echt ne mega Überraschung, weil das einfach niemand von uns wusste. Also drei Geburtstagskinder in einem Haus, wer kann das überbieten? :p
Mittags waren wir dann noch mit einer kleinen Gruppe Eis essen. Bei uns direkt um die Ecke gibt’s nämlich eine kleine, leckere Eisdiele zu der man einfach mal schnell hin laufen kann. Ganz entspannt allesJ Ich mein, was soll man auch anderes tun bei gefühlten 36°, blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein? Da war das  einfach die beste Idee.


- Geburtstagsgeschenk - ein super schönen Schal! (ja den braucht man im Sommer eigentlich nicht in py, aber es kommen ja auch wieder kältere Tage..) -

Abends war dann die eigentliche Feier. Wir sind mit allen aus dem CD-Heim raus gegangen, um in nem Restaurant Abend zu essen. Um das auf die Reihe zu kriegen, muss man wirklich jeden einzelnen persönlich einladen. Und kurz vorher dann auch nochmal nachfragen, ob die Zusage noch gilt oder nicht. Denn die Paraguayer können in der Hinsicht ziemlich eitel sein. Wenn sie nicht persönlich eingeladen werden, wollen sie auch nicht mitkommen… Aber als dieser anstrengende Teil hinter uns lag war es ein mega schöner Abend! Alle zusammen – Paraguayer, Deutsche, Mennoniten, Uruguayer.  Wir hatten super viel Spaß zusammen und auch gute Gespräche.

Alles in allem ein ganz anderer Geburtstag als bisher; weder Familie, noch bisherige Freunde, Geburtstagskuchen oder Kälte. Aber ich hab es auch einmal ganz anders sehr genossen! : )

Christina und ich ;-)

Dienstag, 27. November 2012

Wie man an sein Essen kommt ;-)

Um euch auch mal wieder einen Einblick in die Essenskultur von Paraguay zu geben hier ein kleiner Unterschied, der mir eigentlich schon gar nicht mehr auffällt: das Orangenessen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass man das auf so unterschiedliche Weise machen kann. Aber anderer Kontinent heißt eben auch andere Sitte.

Hier mal eine Gegenüberstellung von der deutschen Orangenschäl- und esstechnik (wie ich sie kenne) und der hier praktixierenden paraguayischen Art :


Noch zwei Anmerkungen:
1. Man saugt bei der paraguayischen Art zuerst den Saft raus und isst danach aber auch noch ganz 'normal' die einzelnen Stücke.
2. Wenn man die Orangenschale an einem Stück mit dem Messer abschneiden kann ist man heiratsfähig. Und ratet mal wer nach dieser Faustregel schon heiraten darf? : D

LadyGaga hautnah : D

Wie vielleicht schon einige mitbekommen haben kurrier ich gerade meine erste kleine Krankheitswelle aus. Krank zu sein hat schon seine Vorteile: man kann ohne schlechtes Gewissen den ganzen Tag schlafen : )

Da ich jetzt jedoch schon 3 Tage im Bett verbracht hab mit Nichts tun dachte ich könnte ich auch mal wieder was Produktives machen -> endlich mal wieder ein neuer Blogeintrag!

Jaja hier in PY lebt man zwar in armen Verhältnissen, aber ganz und gar nicht hinterm Mond. Gestern Abend stieg hier in Asunción ein großes LadyGaga Konzert!! Hallo, unglaublich, oder? Wir haben uns lange überlegt ob wir uns ne Karte kaufen sollen um uns das anzusehen...nein Spaß! Wir sind da natürlich nicht hingegangen. Aber wozu auch wenn man die Musik bis ins Schlafzimmer hört? : D So hatte ich gestern Abend noch ne nette Einschlafmusik - mit viiiiiel Bass ;-)

Samstag, 17. November 2012

mit Hühnern und Schweinen

Wie vielleicht der ein oder andere schon mitbekommen hat hab ich letzten Sonntag (11.11.) mit meinem diesjährigen Fitnessprogramm angefangen. Das besteht ganz simpel daraus, jeden zweiten Tag joggen zu gehen. Anschließend noch ein paar situps und dann ist auh schon wieder gut:D Und ich kann schon voller Stolz sagen, dass ich es bis jetzt durchgehalten hab. Ich hab bisher jeden zweiten Tag Sport gemacht. Dazu gehen wir in einen nahegelegenen Park der größtenteils im Schatten liegt. Dort kann man eigentlich ganz ungestört seine Runden laufen. Wären da nicht die frei rumlaufenden Tiere! Der Park grenzt direkt an ein Armenviertel und dementsprechend ist eben auch die Umgebung. An die Straßenhunde und unzähligen besitzerlosen Katzen hab ich mich ja mittlerweile gewöhnt, aber andere frei herumlaufende Tiere? Ein Hahn mit seiner Schar Hennen, die dann auch noch ihre Kücken hinter sich herlaufen haben, oder vier Hausschweine die einfach mal im Park die Wiese abknabbern und wild meinen Joggingweg kreuzen - das ist etwas, das es nur hier gibt:D



Zum Abschluss noch ein Foto meiner Joggingkolleginen heute. Da Samstag ist hatten wir heute morgen ja frei. Deshalb haben wir einfach mal beschlossen um 6 aufzustehen und dann vor dem Frühstück schon ein bisschen Sport zu machen und in den Tag mit voller Energie zu starten :)

Sonntag, 4. November 2012

Kulturschock!

Nachdem ich heute exakt drei Monate in Paraguay bin ist es langsam Zeit geworden für eine kleine Shoppingtour.

Wir sind also morgens um halb zehn losgezogen und wollten 'kurz' auf den Mercado4 gehen (unser 'Einkaufsladen' hier in PY auf dem es von Klamotten über Gemüse-/Essensstände, Spiezeugläden bis hin zu Schuhläden, Bastelgeschäften und Fleischthecken alles unter freiem Himmel gibt.) Der Mercado ist ein richtig dreckiger Markt, auf dem es wie schon gesagt alles gibt. Außerdem ist dort eher die arme Bevölkerungsschickt anzutreffen. Schau dir einfach mal den Kinofilm '7cajas' an. Der ist neu und richtig richtig gut. Der Schauplatz dieses Films ist genau dieser Mercado auf dem ich war und spiegelt einfach das Leben der Menschen dort wieder. Richtig guter Film, der es einem aber auch schwer macht sich ungezwungen dort zu bewegen.
Bei sechs Mädels die alle an diesem Tag nichts mehr vor hatten blieb es natürlich nicht bei dem kurzen Besuch auf dem Mercado. Nach schon vollen Einkauftüten dort ging's quer durch die Stadt. Eigentlich waren wir auf der Suche nach dem Mercado indígena (Indianermarkt), aber rgendwie konnte uns niemand zuverlässig sagen, wie wir dort hin kommen. Also sind wir beim Shopping 'MariaLopez' gelandet. Einem rießen Einkaufszentrum für alle reichen Paraguayer die sich Marken wie ThommyHilfiger u.a. leisten können. Dort waren wir dann nur zum Mittagessen, aber ich hatte nen richtigen Kulturschock innerhalb der py-Kultur. Von den Ärmsten der Armen direkt ins Zentrum der Reichen. Da liegt echt Überlebenskampf und Überfluss so nah beieinander. Ich kam mir vor wie wenn ich von einem Slum direkt nach Europa gereist wäre - nur dass das hier in einer Stadt liegt! Nach diesem Erlebnis ging's dann dank auskunftsfreudigen Taxifahrern doch noch auf den Mercado indígena. Dort haben wir uns einfach wieder schön Zeit gelassen und sind dann doch auch noch fündig geworden. Auf jeden Fall bin ich jetzt im Besitzt einer genialen Ledertasche und hammer Holzohrringen. Als wir alle fertig waren ging's dann doch auch wieder nach Hause. Aus den anfangs angepeilten zwei Stunden sind schließlich sechs geworden:D Aber es war ein hammer Tag den wir alle super genossen haben und obwohl er lang war, total entspannend war:)

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Iguazu - Wasserfälle

Hier in Paraguay bin ich nur Gast auf Zeit. Das wurde mir wieder bewusst, als es am Freitag losging in den Urlaub zu den Iguazu-Wasserfällen. Denn ich besitze nur ein Touristenvisum das 90 Tage gilt. Deshalb muss ich alle drei Monate ausreisen und darauf achten, dass ich bei der Einreise wieder einen Stempel in meinen Pass bekomm, mit dem ich dann weitere drei Monate im Land bleiben darf. Da die ersten drei Monate schon beinahe um sind (Anfang November), wurde es Zeit für die erste Auslandsreise.

meine Truppe: Tabea, Stella, Angelika, Daniel, Tobi, Dina, Fufu, ich, Maria und Elvio


Ich bin mit 9 weiteren Freiwilligen nach Brasilien gereist, um die Iguazu-Wasserfälle zu bestaunen. Nach der 5 stündigen Hinreise in die paraguayische Grenzstadt Ciudad del Este sind wir zu Fuß über die Grenze gelaufen. Der Fluss Panama bildet eine natürliche Grenze zwischen Paraguay und Brasilien und über diese Brücke zu laufen hat schon was schönes:)

In Brasilien angekommen haben wir uns erstmal mit brasilianischen Reales eingedeckt und sind dann weiter zu unserem Hostel und danach direkt zum Nationalpark von Foz do Iguazu, der den Eingang zu den Wasserfällen bildet. Zum Glück hat das Wetter hammer mitgespielt und wir hatten an diesem Tag strahlenden Sonnenschein. Der Großteil der Wasserfälle befindet sich auf argentinischer Seite, deshalb hat man von der brasiliansichen Seite aus einen tollen Panoramablick auf das "Große Wasser".








Am Samstag hatten wir weniger Glück mit dem Wetter. Es hat gleich morgens schon geregnet und so sind wir so gut regengeschützt wie's eben ging losgezogen um uns die argentinische Seite der Wasserfälle anzusehen. Auch auf argentinischer Seite wurde ein Nationalpark um die Wasserfälle errichtet. Dort angekommen, haben wir uns direkt in das Zügle gesetzt und sind zum Devil's Gate gefahren. Das dort, wo man direkt über den Wasserfällen steht und wenn man nach unten schaut man das Gefühl bekommt mit dem Wasser in die Tiefe gerissen zu werden. Dabei wird so viel Wasser aufgewirbelt, dass man kaum etwas außer einer weißen Wand sehen kann. Es sieht in der Tiefe aus wie Nebel, ist aber alles Wasser. Und das spürt man auch. Nach der Besichtigung waren wir alle so richtig durchnässt. Zum Glück hat danach der Regen aufgehört und wir konnten wenigstens etwas trocknen.

Naja..zumindest bis wir unsere Bootstour gemacht haben mit der wir fast bis unter die Wasserfälle gefahren sind und bei der wir natürlich nochmal ne ordentliche Ladung Wasser abbekommen haben. Danach sind wir noch einen kleinen Weg entlang gelaufen, der richtig schön war. Man läuft quasi über einen Steg über den Wasserfällen und hat rechts von sich pure Natur (hammer Bäume, Affen, andere Tiere) und  links von sich nichts, weil dort die Wasserfälle in die Tiefe stürzen. Mit dem besser werdenden Wetter haben wir sogar noch ein paar Regenbogen gesehen : )  Um unseren Hunger zu stillen ging's dann in Foz noch zum McDonalds. Da wir alle noch unsere nassen Klamotten vom ganzen Tag an hatten, war es abends entsprechend kalt und ich glaube wir haben jetzt alle Schnupfen und Husten. Aber igual no mas. Es hat sich gelohnt um den Tag schön abzurunden.
Zurück im Hostel sind wir dann alle nach einer heiße Dusche (die ich dort wirklich ausgenutzt hab, weil die Dusche im CD-Heim bei weitem nicht so gut ist) direkt ins Bett.

Am Sonntag haben wir uns dann nen gechillten Tag in sämtlichen Einkaufszentren in Brasilien und Paraguay gemacht. Es hat den ganzen Tag geregnet und deshalb konnten wir leider sonst nichts anderes unternehmen.

Kleine Anekdote von Sonntag Morgen: Wir sollten dann um 10 Uhr unsere Zimmer geräumt haben. Was keiner von uns wusste: in der Nacht wurde in Brasilien die Uhr umgestellt - und zwar eine Stunde nach vorne! Wir sind also um 10 vor 10 noch alle gechillt am Packen als die nette Dame von der Rezeption kommt und meint wir sollen uns doch bitte etwas beeilen, weil es schon 10 vor 11 sei! Wuaaaaah. Warum sagt man das den Gästen denn nicht im Voraus??

Als wir Montag morgen dann um 6 Uhr wieder im Wohnheim waren, hab ich meinen freien Tag voll genossen. Einen Tag Erholung, Zeit zu entspannen, Emails zu checken, Facebook zu nutzen und einfach die ganzen Eindrücke zu verarbeiten.   Ich liebe mein FSJ!

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Fußball WM-Quali

In Deutschland ist zwar Fußball ein Sport der viele begeistert und der sehr prestigeträchtig ist, aber an die Begeisterung der Paraguayer kommt Deutschland bei Weitem nicht ran.
Egal ob WM-Quali, normales Länderspiel oder ganz penible paraguayische "Bundesliga" läuft, der Fernseher im Aufenthaltsraum zeigt IMMER ein Fußballspiel.
Olympia und Cerro sind die großen Vereine zwischen denen man sich entscheiden muss. Denn auch wenn man kein Fußballfan ist, einem Club muss man wählen. Fällt einem kein Gesprächsthema ein wird einfach gefragt für welchen Verein man ist und schon steckt man in einer Diskussion ob schwarz-weiß (Olympia) oder rot-blau (Cerro) besser ist. Da ich's blöd finde, dass alle immer nur für diese beiden großen Clubs sind habe ich mich für Luque (blau-gelb) entschieden. Der Verein ist relativ klein, hat keine großen Chancen jemals etwas zu gewinnen und alle lachen mich aus wenn ich sag dass ich für Luque bin; aber ich finde man muss auch die schwachen Glieder einer Gesellschaft unterstützen;D

Jedenfalls laufen zur Zeit ja die WM-Qualifikationsspiele. Paraguay ist (wenn ich richtig informiert bin) gerade Gruppenletzter (1 Spiel unentschieden, den Rest haben sie verloren). Deshalb sind die Paraguayer nicht mehr so scharf drauf die Spiele live im Stadion anzuschauen. Um also Besucher in die Stadien zu locken wurden die Preise deutlich gesenkt - und das hat bei uns gezogen. Anstatt für reguläre 80.000 Grs sind wir am Dienstag Abend für 40.000 Grs reingekommen. Das alles war eine sehr spontane Sache und wurde erst beim Mittagessen besprochen. Deshlab mussten wir die Karten auch direkt vor dem Stadium auf der "Schwarzmarkt" kaufen. (Der war rießig und jeder 5. wollte noch eine Karte loswerden. Die danebenstehenden Polizisten hat das aber wenig gekümmert dass jeder seine Karten noch lautstarkt wie auf dem Jahrmarkt angepriesen hat.) Als wir dann endlich drinne waren, war's einfach purete!! Man sitzt viel näher an den Spielern dran als in D, die Stimmung war der Hammer uuuuuuund Paraguay hat gewonnen!!!! 1:0 gegen Peru! Einfach genial. Und das nur weil wir im Stadion waren und sie angefeuert haben : D

Montag, 15. Oktober 2012

Geburtstagstorte

Anfang Oktober haben wir eine Geburtstagsparty im CD gefeiert. Dafür haben Dina und ich unsere Backkünste ausgepackt und einen echt deutschen Zebrakuchen gebacken. Das hört sich jetzt vielleicht nicht sehr imposant an, aber wenn man sich die Umstände anschaut in denen wir gebacken haben bekommt das eine ganz neue Dimension.
Wir haben unten im Heim eine große Hauptküche in der uns zwei Köchinnen immer hervoragende Gerichte zaubern. Und dann gibt es noch eine kleine Küche auf der Etage auf der wir unsere Zimmer haben. Diese Küche ist allerdings total schlecht ausgestattet. Nachdem wir einkaufen waren haben wir festgestellt, dass wir keine Schüsseln haben in der wir den Teig zubereiten können. Deshalb haben wir einfach mal Töpfe genommen. Problem zwei war, dass es keine Waage gibt, also mussten wir mehr nach Gefühl als nach Rezept backen. Das größte und kraftraubendste Problem war allerdings, dass es weder Schneebesen noch Rührgerät gibt. Wir mussten aber Eischnee schlagen. Welches Werkzeug ist aber einem Schneebesen am ähnlichsten? Richtig, eine ganz normale Küchengabel. Um aus 12 Eiern damit Eischnee zu schlagen braucht man doch einige Geduld und Oberarmmuskeln. Aber die haben wir zwei ja zum Glück in rauen Mengen:D
Nunja das Ergebnis hat uns auf jeden Fall recht gegeben. Der Kuchen ist gelungen:)




Sonntag, 14. Oktober 2012

Mittagessen - typisch Paraguay

Das Essen hier in PY ist echt richtig lecker. Ich könnte hier einfach Unmengen essen, weil alles fritiert wird und ich das so mega mag:)



Mein Mittagessen des heutigen Tages: Empanadas mit Mandioca, Salat, Ketchup und Saft (der Saft schmeckt immer süß und künstlich, aber man gewöhnt sich dran).
Ein typisch paraguaysches Gericht. Die Teigtaschen sind mit Hackfleisch gefüllt. Man kann auch Käse und Schinken reinfüllen, aber das machen die Paraguayer nicht so gerne. Schließlich muss bei jedem Essen Fleisch dabei sein, ansonsten kann man es ja nicht Essen nennen;-)  Als Beilage dazu gab's Mandioca. Das ist ein Wurzelgewächs das so ähnlich ist wie die deutsche Kartoffel. (Ok, vll nicht so ganz, aber es geht in die Richtung.)

fritierte Mandioca
Nachdem man die Mandioca aus er Erde geholt hat, geschält und geputzt ist, wird sie ganz simpel in Wasser gekocht bis sie weich ist. Man kann sie auch noch fritieren, was sie noch leckerer macht:D Auf jeden Fall kann man sie zu allem als Beilage essen.

Typisch paraguaysch sind dann noch Chipa paraguaya, Chipa guazu oder Sopa paraguaya. Dazu später mehr:)

Sonntag, 7. Oktober 2012

Das beste Wochenende meines Lebens?!



Am Freitag Abend ging's los. Das Packen war die erste Herausforderung, denn auf dem Programm standen immerhin reiten, schießen, jagen, Motorrad fahren und Gottesdienst. Und ich kann gleich mal sagen, dass wir alles durchgezogen haben!! Jawohl! Es sind sogar noch einige interessante Details dazu gekommen..:)
Nach sechs Stunden Busfahrt quer durch's Land sind wir morgens um fünf  in der Stadt Loma Plata (Kolonie Menno) angekommen. Von dort ging’s weiter in ein kleines Dorf in dem eine Freiwillige wohnt und bei der wir übernachtet haben.


Flaschenbaum
Noch recht verballert von der langen Busfahrt und der doch sehr frühen Uhrzeit ging's natürlich nicht ins Bett, sondern direkt mal die Umgebung erkunden. Ich muss sagen, dass mich alles direkt umgehauen hat. Es ist so abartig schön im Chaco! Einfach nichts außer einer riesigen Weite; geraden Straßen ohne Kurven, die nicht geteert sind (bis auf die Hauptstraße im Ort), sondern nur sandig sind und total viel Staub aufwirbeln; flache Wiesen und Felder soweit man sehen kann; Flaschenbäume; keine Straßenlaternen; viel Platz ums Haus (die nächsten Nachbarn wohnen ca. 200 Meter entfernt).

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging's dann auch gleich mal auf's Motorrad - okay ich hab mit nem Roller angefangen und bin erst später auf's Motorrad umgestiegen, aber - igual no más. Zwar bin ich ja schonmal auf einem Motorrad mitgefahren, aber selbst fahren ist einfach um einiges besser.
Nachdem ich mit den vielen PS starken Maschinen schon einigermaßen zurechtkam bin ich auf das gute alte, nur 1PS leistungsstarke Fortbewegungsmittel umgestiegen - das Pferd. Im Schritt ging das auch noch ganz gut. Als das Pferd dann aber irgendwann angefangen hat zu galoppieren ist es mir etwas unheimlich geworden und ich bin lieber wieder auf's Motorrad umgestiegen:) Einfach hammer das Gefühl damit durch die Gegend zu pesen! Leider ist es etwas schwierig auf sandigen Untergrund zu fahren und deshalb hat's Diana und mich einmal gelegt. Mehr als eine Schürfung am Knie und blaue Flecken hat's aber nicht gegeben. Das Problem war eher, dass das Motorrad danach nicht mehr anspringen wollte. Da standen also zwei blonde Mädels im Nirgendwo, keine Menschenseele zu sehen, in der prallen Mittagshitze und ihr Motorrad spingt nicht mehr an. Also was tun? Natürlich Motorrad schnappen und nach Hause schieben. Das haben wir dann auch gemacht:) Nachdem wir zwei Autofahrern erklärt haben, dass wir keine Hilfe brauchen und schon wissen was das Problem ist (der Tank war nämlich leer!) kamen wir dann doch irgendwann wohlbehalten an unserem Ziel an:D

Dina, ich, Angelika und Nadine

mein erster Versuch:)

da war der Baum wohl etwas zu niedrig^^

Anschließend haben wir uns mit anderen Jugendlichen aus dem Chaco getroffen und sind an einen See gefahren - natürlich mit Jeeps und wir standen/saßen alle hinten auf der Ladefläche. Da wir noch etwas Zeit hatten haben wir unterwegs mal kurz angehalten und haben mal eben so vom Straßenrand aus mit ner 22er auf einen Baum geschossen. Ich glaub ich hab den Baum zwar nicht getroffen, weil ich auf die Blätter gezielt hab;D, aaber es war trotzdem genial. DAS ist Freiheit!:p




Am Ausflugsziel angekommen saßen wir erstmal zusammen am Ufer und haben Tereré getrunken,weil es doch ziemlich heiß war (ca. 36°C). Aber das Geniale war, dass einer der Jugendlichen ein Quad, oder wie die Mennoniten sagen würden - ein Vierrad, dabei hatte und mit dem über die Straße geheizt ist. Er hat dann immer wieder welche hinten drauf sitzen lassen und ich hab mir natürlich die Chance nicht entgehen lassen auch mal mitzufahren. Das ist echt heftig wie schnell er fährt. Es wäre ja langweilig einfach so den Weg entlang zu fahren und Vollgas zu geben - deshalb ist er Schlangenlinien gefahren. Das drückt so mega und man muss sich so gut festhalten, dass ich jetzt Muskelkater in den Armen hab. Aber es hat sich gelohnt und jetzt bin ich abgehärtet was irgendwelche Fahrstile angeht - ich kann überall mitfahren, weil schlimmer geht nimmer:D

Da es eine richtig klare Vollmondnacht war haben wir einen bombastischen Sonnenuntergang erlebt. Es sah aus wie man sich das in der afrikanischen Steppe vorstellt - einfach bilderbuchmäßig! Auf der einen Seite geht der roter Feuerball der alles erleuchtet unter und dreht man sich um 180 Grad dann sieht man schon den Mond aufgehen.



Der Höhepunkt des Tages kam aber danach noch - das JAGEN! Wir haben dann auch 3 Tiere erwischt. Sehr genial! Allerdings haben wir Deutschen nur auf kleine Kartone und leere Patronenhülsen geschossen. Mit der 22er hab ich nichts getroffen - das ist irgendwie nicht so mein Ding. Aber die zwei Schüsse mit der Schrotflinte saßen beide!:) Die Waffe hat zwar schon ordentlich nen Rückschlag und ist auch richtig laut, aber da so viele Kugeln auf einmal rauskommen ist es viel einfacher mit ihr etwas zu treffen;-)



Nach nur vier Stunden Schlaf hieß es schon wieder aufstehen und den Gottesdienst besuchen. Dort hab ich mich gefühlt als ob wir gerade eine Zeitreise gemacht hätten. Am Kuriosesten fand ich es, dass es einen Gemeindedirigenten gab. Wenn die Gemeinde gesungen hat, hat er sich vorne hingestellt und mit seinem Arm gewunken - sehr seltsam. Mir hat sich der Sinn immer noc nicht erschlossen für was das gut ist. Außerdem ist noch zu sagen, dass um Punkt neun Uhr der Gottesdienst beginnt und die Türen geschlossen werden. Wenn jemand zu spät kommt muss er die Türe öffnen und jede weiß, dass er zu spät gekommen ist. Leise in die hinterste Reihe sitzen funktioniert hier also nicht.


Nach dem Godi ging's dann endlich zum Sonntagsschmaus - Krokofleisch!:) Das schmeckt sooo hammer lecker! Unglaublich! Um es zu beschreiben, es ist eine Mischung aus Fisch und Geflügel. Aber doch mit ganz eigenem Geschmack. Einfach ultra lecker.

Nach einem ausgiebigen Mittagsschläfchen und einer erneuten Motorradrunde ging's dann noch zum Baden ins Wasserloch. Schau dir einfach die Bilder an, dann kannst du dir vorstellen wie viel Spaß wir dabei hatten.




Die zwei Tage Chaco waren einfach viel zu schnell vorbei. Ich glaube ich könnte wirklich wochenlang im Chaco verbringen und mir würde es nicht langweilig oder eintönig vorkommen. Ich liebe dieses Fleckchen Erde einfach
Dieses Wochenende war mit seinen genialen Aktionen eines der Besten die ich je hatte. Die Leute die dabei waren sind einfach alle der absolute Wahnsinn



Das war zwar das erste Mal Chaco in meinem Leben, aber definitiv nicht das letzte Mal. Ich komme wieder!;D

Dienstag, 25. September 2012

1. Reise

Am Wochenende geht's auf Entdeckungstour!
Wir (dh wir Deutschen FW) werden uns mal den Chaco ansehen. Ich bin schon mega gespannt wie es dort aussieht, was die Landschaft so hergibt und was wir anstellen werden. Ein grobes Programm steht schon mal: reiten, jagen/schießen und Motorrad fahren. Was genau daraus wird weiß ich jetzt auch noch nicht. Aber das werdet ihr dann in meinem nächsten Blogeintrag lesen wenn ich berichte wie es war und was ich alles erlebt habe:)

Donnerstag, 20. September 2012

Ein ganz 'normaler' Abend

Am Dienstag Abend, den 18.09., war nichts Besonderes geplant. Nach dem Abendessen wollte ich sogar eher früher ins Bett um endlich mal wieder richtig ausgeruht in den nächsten Tag zu starten.

Nach dem Vesper um 18 Uhr wollte ich dann aber doch nicht gleich ins Zimmer verschwinden. Also bin ich noch mit einigen anderen Freiwilligen in Stock zum Einkaufen gegenangen (stock = unser supermarkt in dem es alles gibt). Danach wollten noch einige Volleyball spielen und wer mich kennt weiß, dass ich da nicht nein sag und natürlich mitgemacht habe:-) Nach einiger Zeit haben wir dann gemerkt, dass es vermutlich bald regnen wird. Das macht aber ja nichts, weil das Volleyballfeld überdacht ist und so haben wir weiter gespielt. Plötzlich hat's aber abartig mit Schütten angefangen - richtig starker Regen mit böigem Wind und Hagel. Wir hatten mega viel Spaß dabei und da das Wasser auf unserem Rasen nicht direkt abfließt, sondern sich in einer Lache sammelt endete das Ganze in einer Art wasserschlacht. Danach waren wir noch so fit dass wir beschlossen haben noch eine runde Fußball auf dem Beachvolleyballfeld zu spielen - natürlich mit nassen Klamotten. Der Sand klebt ja dann auch nicht überall:D
Noelia,Tobias,Christina,Carlos,Dina,Cynthia,Hannah,Adolfo


Als wir um 22 Uhr dann in unser Haus mussten hab ich mich direkt mal entsandet. Das war echte Arbeit! Nachdem ich dann aber wieder sandfrei war hatte ich mega Hunger. Deshalb hab ich mit einer anderen Freiwilligen noch schnell was gekocht (Reis mit Ei und Soße die wir noch im Kühlschrank gefunden haben; für ein zweites Abendbrot gar nicht übel:)) Während dem Essen hab ich dann noch Handtücher gewaschen. Eigentlich wollte ich nur meins schnell wasche, aber es war mir zu schade die Waschmaschine nur wegen einem Handtuch zu benutzen. Also hab ich noch ein paar Handtücher von den anderen Freiwilligen eingesammelt und mitgewaschen. Das in die Waschmaschine stecken war nicht das Problem..ich hab nur leider im Vorraus nicht dran gedacht, dass ich das Waschpulver ja aus allen Handtüchern wieder von Hand rauswaschen muss! Vollautomatische Waschmaschinen haben wir hier im CD-Heim nämlich nicht. Es geht nur waschen und schleudern - die Spülfunktion fehlt leider. Nach 13 Handtüchern und 1h 40min bin ich dann auch endlich mal ins Bett gekommen. Da war es dann allerdings auch schon kurz nach 1 Uhr nachts.

So ist das hier in PY eben - man plant etwas und am Ende kommt's doch ganz anders als eigentlich gedacht. Deshalb gibt es eigentlich gar keinen normalen Abend - es kann nämlich immer irgendetwas Unvorhergesehenes geschehen. Das heißt aber nicht, dass es schlecht ist. Wir haben mega viel gelacht, Spaß gehabt und einfach einen tollen Abend gehabt. Fue purete!

Samstag, 15. September 2012

Post:)

yuppijayei! Das Päckchen ist da!! Meine erste Post ist angekommen! Es hatte einen Zwiebellock, sah aber ansonsten echt gut aus:
2. Schicht
1. Schicht
 Die wichtigsten Dinge sind in der Mitte plaziert: Wörterbuch und persönliche Karte:) Das Wörterbuch wurde gestern Abend dann gleich mal eingeweiht. Sehr hilfreich und praktisch. Es lässt sich zwar viel mit Händen und Füßen erklären, aber irgendwann muss ich ja auch mal die Wörter lernen um normal reden zu können:D   2 Sachen hab ich von gestern Abend mitgenommen: escupir (dt.: spucken) und Dulce suenos (dt.: Süße Träume).
Ausbeute :D 


Dienstag, 11. September 2012

Was die auch hier?

Als wir heute Mittag von unsrer Arbeitsstelle zum CD-Heim laufen wollten um zu Mittag zu essen hat uns unsere Chefin noch gesagt, dass draußen jemand auf uns wartet, der mit uns deutschen Freiwilligen reden möchte. Wir waren schon etwas perplex und verwirrt wer wohl extra wegen uns kommt und dann auch noch um die Mittagszeit. Wir sind also nichtsahnend ausgegangen und da saßen auf einer Bank zwei ganz nett aussehende Frauen. Als wir dann mit ihnen ins Gespräch gekommen sind hat sich 1. herausgestellt, dass es zwei Deutsche waren und 2. dass sie von den Zeugen Jehovas sind!! Das saß erst mal. Wir haben dann natürlich erstmal smalltalk gehalten und danach über die Ungerechtigkeit und Gottes Plan für diese Welt geredet. Ich dachte irgendwie dass es die Zeugen Jehovas nur in Deutschland gibt (okay..vielleicht war das von mir etwas eingeschränkt gedacht, aber egal.). Ich bin ja zuhause immer um die Zeugen rumgekommen, hab nie mit denen geredet oder hatte sonst irgendwie mit ihnen zu tun. Und da ist man auf der anderen Seite der Erde und wird von ihnen verfolgt. Am Ende vom Gespräch haben sie dann auch gemeint ob sie mal wieder vorbei kommen können und blablabla..
Nichts Besonderes oder Weltbewegendes, aber immerhin mein erstes Gepräch mit den Zeugen Jehovas und das hier in Paraguay - das ist mein Schock des Tages!:D

Cerro Lambaré

Am Samstag den 08.09. haben wir abends einen kleinen Ausflug unternommen. Als paraguaysch - deutsch gemischte Gruppe gings hinauf auf einen Aussichtsberg namens Cerro Lambaré. Der Berg ist eher ein kleiner Hügel, aber von seiner Spitze aus hat man einen wahnsinnig tollen Blick auf Asunción. Wir sind extra gegen Spätnachmittag losgegangen um den Sonnenuntergang vom Berg aus anzuschauen - und es hat sich wirklich gelohnt! Der Ausblick war wirklich gigantisch! Eine Millionenstadt die aus der Vogelperspektive richtig grün und angenehm aussieht. Nur leider sind am Fuß des Berges die "Häuser" oder besser gesagt Blechhütten der aller Ärmsten. Da geht einem echt das Zäpfchen runter wenn man sieht wie die leben müssen.



Alles ist total vermüllt, heruntergekommen und absolut nicht lebenswert. Da hab ich wirklich unser CD-Heim wieder richtig schätzen gelernt. Immerhin hab ich hier ein festes Dach über dem Kopf, mehr als genug zu essen (sieht man leider auch schon:D), saubere Zimmer und einfach eine sichere Unterkunft. Die grundlegendsten Dinge für die ich in Deutschland nie aufrichtig dankbar sein konnte bekommen hier eine ganz neue Dimension. Die Wertschätzung für alles Gute was ich hab (ein wirkliches Zuhause, eine funktionierende und mich liebende Familie, supergeniale Freunde, eine richtig gute Schulausbildung,...) kann ich jetzt wirklich aufrichtig leben.

Sonnenuntergang
Angelika und ich + Asunción bei Nacht

Sonntag, 9. September 2012

1. Kinobesuch in PY


Am Montag hatte Judith, eine Paraguayerin Geburtstag. Zur feier des Tages sind einige Deutsche und sie ins Kino gegangen. In Paragay ist vor kurzem ein neuer Kinofilm rausgekommen, der den Erzähungen nach alle bisherigen Fime übertrifft. Naja..das ist auch nicht schwer, denn die meisten Film sind von Schleichwerbung nur so überhäuft. In Paraguay ist eben jeder korrupt und wenn sich ein Regisseur mit Werbungen etwas Geld dazu verdienen kann lässt er sich das eben nicht entgehen. Aber zurück zu dem Film - 7 cajas (7 Kisten). Das ist ein Thriller (wusste ich vorher nicht:D) und war wirklich richtig richtig gut. Er spielt auf dem Mercado4, also auf dem Markt auf dem ich auch schon war und auf den ich quasi immer gehen werden wenn ich irgendetwas brauche. Es geht um Victor, der so etwas ähnliches wie ein Kurrir ist und 7 Kisten mit unbekanntem Inhalt einen Tag lang beschützen soll und an einem bestimmten Ort dann abgeben soll. Mit ganz vielen Verwirrungen, Aktion und Nebengeschichten ist das echt ein mega guter Film. Da viel auf Guaraní gesrochen wird ist der komplette Film mit spanischem Untertitel unterlegt. Das hat es einigermaßen einfach gemacht mitzukommen. Allerdings hab ich die witze trotzdem nicht verstanden und hab mich gewundert, warum der komplette Kinosaal plötzlich zu lacht. Trotzdem hats Spaß gemacht und es war ein Besuch der sich richtig gelohnt hat:)

Donnerstag, 6. September 2012

Chaco'i


Dina, Stella und ich
Das Land Paraguay kann man quasi in zwei Teile unterteilen. Der eine Teil ist der Süd-Osten in dem viele große Städte sind und das Klima auch einigermaßen angenehm ist. Die andere Hälfte Paraguays ist total eben, die Straßen sind weder geteert, noch gepflastert, die Temperaturen steigen im Sommer anscheinend machmal an die 50 °C und es ist die Heimat der paraguayschen Mennoniten - der Chaco.

Durch Asunción ließt der Fluss 'Río Paraguay'. Auf "meiner" Seite befindet sich die Stadt, überquert man den Fluss allerdings ist man direkt im Chaco. Und genau das haben wir gemacht - an einem Samstag einfach mal mit einem total vertrauenswürdig aussehenden Schiffchen übern den Río Paraguay nach Chaco'i. (Chaco'i deswegen, weil in der zweiten Amtssprache Paraguays, in Guaraní, das angehängte i als Verkleinerung benutzt wird. Chaco'i heißt einfach kleiner Chaco - also ein Vorgeschmack auf die wirklichen Weiten des Chaco.)


unser grünes Boot:)
Auf dem Weg dorthin sind wir noch am Regierungsgebäude vorbei gekommen. Es ist eigentlich nichts Besonderes, ein großes weißes Gebäude mit der Flagge Paraguays eben. Man merkt, dass es etwas Wichtiges ist, weil mehr Polizei vor Ort ist, aber ob die wirklich sinnvoll ist wage ich zu bezweifeln. Immerhin sind die meistens am Tereré trinken oder (so wie der Rest der männlichen Bevölkerung auch) damit beschäftigt Frauen hinterher zu schauen/rufen/pfeiffen.
Regierungsgebäude von hinten
Im Chaco'i ändert sich die Landschaft plötzlich von der einer Stadt in eine total ärmliche Landgegend - zerfallene Häuser, arme Fischer, freilaufende Kühe. Dort im Chaco'i angekommen waren wir dann auf der Suche nach einem schönen Platz direkt am Wasser um Tereré zu trinken. Bei der Suche sind wir dann an einigen müllüberladenen Stellen vorbeigekommen, haben kurz einer Gruppe Jungs zugeschaut, die versucht haben alles aus ihren getunten Fahrzeugen rauszuholen und dabei viel Staub von dem trockenen Boden aufgewirbelt haben, und dann haben wir noch ein riiießiges gestrandetes Schiff gefunden. Es war zufällig so ein älterer Mann da, der dann gemeint hat wir dürften gern mal hochklettern um uns alles anzusehen. Leider war es nur ein Blechschiff ohne viel tamtam, aber immerhin hatte man einen guten Ausblick von da oben auf die Skyline von Asunción. Anschließend waren wir noch auf einem alten Marineschiff das jetzt als Museumsstück dient. War zwar interessant mal durchzulaufen, aber ich bin einfach nicht für Schiffe zu begeistern:D Es waren einige Paraguayer dabei, die teilweise selbst noch nie im Chaco waren. War total genial mit denen und wir hatten richtig viel Spaß zusammen. Auch wenn's mit der Verständigung oft nicht so einfach ist kriegt man mit viel Geduld doch meistens raus, was der andere sagen will.
Ein gelungener Tag also um die trüben Wolken und den grauen Tag zu vergessen:)